LONDON. Zwei selbsternannte Klimaschützer wurden in Großbritannien für ihren Angriff auf ein Kunstwerk von Vincent Van Gogh zu Haftstrafen verurteilt. „Ich befinde beide der kriminellen Beschädigung für schuldig, da sie keinen rechtmäßigen Grund hatten, einen Schaden zu verursachen, sondern dies rücksichtslos taten“, urteilte eine Richterin am Londoner Amtsgericht Westminster am Mittwoch.
Just Stop Oil protestor, Louis McKechnie, 22, who was jailed for six weeks for cable-tying his neck to one of the posts at Goodison, has been sentenced to another three weeks in prison for gluing his hand to a Van Gogh painting at a gallery in London #CapitalReports pic.twitter.com/uWl8vX4Kgl
— CapitalLivNews (@CapitalLivNews) November 22, 2022
Der Rahmen des Bildes aus dem 18. Jahrhundert sei dauerhaft beschädigt worden, sagte sie laut der BBC. Während der 22jährige Luis McKechnie zu drei Wochen Haft verurteilt wurde, erhielt seine Komplizin, die 24 Jahre alte Emily Brocklebank, eine Freiheitsstrafe, die aber unmittelbar wieder ausgesetzt wurde. Die beiden hatten sich am 30. Juni in der Londoner Courtauld Galerie an ein Gemälde des niederländischen Malers Vincent van Gogh geklebt und dadurch einen Sachschaden von rund 2.000 Pounds verursacht.
Klimaextremistin: „Van Gogh hätte Verständnis für meine Tat“
Der Anwalt der beiden Täter hatte während der Anhörung laut der britischen Zeitung Guardian noch darauf gepocht, daß der Anschlag auf das Kunstwerk dessen Wert womöglich sogar noch erhöht habe. Die Studentin Brocklebank zeigte unterdessen nur wenig Reue für ihre Tat.
„Ich dachte nicht, daß ich viel Schaden anrichten würde. Der Kleber geht ab“, mutmaßte sie. Der Maler Vincent Van Gogh, an dessen Gemälde „Blühende Pfirsichbäume“ sie sich festgeklebt hatte, hätte bestimmt Verständnis für ihre Aktion gehabt.
Durchsuchung Dresdner Klimakleber-Wohnungen
In Deutschland hat es unterdessen mehrere Untersuchungen in Wohnungen von Klimaextremisten gegeben. „Die Staatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen ermitteln derzeit gegen drei deutsche Staatsangehörige wegen des Verdachts der gemeinschädlichen Sachbeschädigung“, teilte die sächsische Behörde am Donnerstag mit. Die drei Beschuldigten seien deutsche Staatsbürger im Alter zwischen 22 und 29 Jahren.
Jetzt ist es an der Zeit, friedlich Widerstand zu leisten und diese Krise unmissverständlich bewusst zu machen. Deshalb haben sich heute mutige Menschen an dieses berühmte Gemälde geklebt.
Menschen auf der ganzen Welt kennen die beiden Engel der Sixtinischen Madonna von Raffael. pic.twitter.com/DYrK52e0XF
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) August 23, 2022
Die Personen sollen im August in die Dresdner Gemäldegalerie „Alte Meister“ eingedrungen sein und sich dort an die „Sixtinische Madonna“ des italienischen Renaissancekünstlers Raffael festgeklebt haben. Der durch die Aktion entstandene Sachschaden am Kunstrahmen des Bildes belaufe sich auf rund 4.000 Euro.
Am Mittwoch kam es in Deutschland unter anderem zu einem Farbangriff von Klimaextremisten auf das DFB-Hauptquartier in Frankfurt und zu einer Störaktion der „Letzten Generation“ in der Hamburger Elbphilharmonie. (fw)